Was alles zu einer Buchveröffentlichung dazugehört – von der Idee bis zum Launch

Von der Idee bis zur Bucheröffentlichung

Ein Buch zu veröffentlichen, ist ein großer Traum. Damit du den Überblick behältst, findest du hier eine geordnete Übersicht über alle Phasen einer Buchveröffentlichung. Von der ersten Idee bis zur Vermarktung im Selfpublishing (Verlagsautoren gehen selbstverständlich nach dem Schreibprozess einen anderen Weg).

1. Die Buchidee entwickeln

Am Anfang steht deine Idee Idee.

  • Was möchtest du erzählen? Welche Themen faszinieren dich?
  • Notiere mehrere Ideen und prüfe, welche dich langfristig begeistert – du wirst viel Zeit damit verbringen.

2. Figuren und Grundhandlung ausarbeiten

  • Erstelle Charakterprofile (Ziele, Konflikte, Schwächen).
  • Skizziere den groben Verlauf der Handlung – Anfang, Wendepunkte, Ende.
  • Recherche

3. Plot und Struktur planen

Wie detailliert du planst, hängt von deinem Schreibtyp ab. Als Plotter kannst du jetzt Kapitel- oder Szenenpläne ausarbeiten. Pantser arbeiten freier, aber auch hier kann eine grobe Struktur helfen, den roten Faden nicht zu verlieren.

4. Schreiben – der erste Entwurf

Schreibe deinen Rohtext. Perfektion ist hier nicht das Ziel. Wichtig ist, dass du die Geschichte zu Ende bringst. Setze dir realistische Schreibziele (z. B. 500 Wörter pro Tag oder 3 Stunden pro Woche).

5. Überarbeiten – in mehreren Durchgängen

  1. Handlung: Logik, Spannungsbogen, Konflikte.
  2. Nachrecherche: Fachliche Details prüfen und ergänzen.
  3. Figurenentwicklung: Motivationen, Konsistenz, Beziehungen.
  4. Stil: Sprachfluss, Dialoge, Füllwörter, Wiederholungen.
  5. Rechtschreibung & Grammatik: Erst am Ende, um unnötige Arbeit zu vermeiden.
  6. Beginne den Klappentext zu schreiben und überarbeite ihn immer wieder.

6. Budget planen & Dienstleister anfragen

Sobald absehbar ist, wann das Manuskript fertig sein wird:

  • Recherchiere und buche Dienstleistende frühzeitig. Manche Lektorierende, Korrektor:innen und Coverdesigner:innen sind oft Monate im Voraus ausgebucht.
  • Plane ein Budget für:
    • Lektorat
    • Korrektorat
    • Coverdesign
    • Buchsatz (innen + ggf. eBook-Formatierung)
    • Marketing (z. B. Anzeigen, Bloggeraktionen)
  • Wer gebuchte Slots verschiebt, riskiert Ausfallgebühren. Du solltest dir also sicher sein, wann das Manuskript bereit zur Abgabe ist.
  • Hast du Dienstleistende für Lektorat und Coverdesign gebucht, vergiss die Künstlersozialkasse nicht. Hier bist du Abgabepflichtig (Geringfügigkeitsgrenze für kleinere Beträge bei der KSK erfragen). Das bedeutet, du zahlst hier zusätzlich ca. 5 % der Nettorechnung.

7. Testlesende & Feedback einholen

Noch bevor das professionelle Lektorat startet, helfen Testlesende. Sie geben dir Rückmeldung aus Lesersicht. Wähle Lesende, die dein Genre kennen und ehrlich sind. Manche Buchblogger:innen helfen hier, oder auch andere Schreibende sind eine gute Adresse.

9. Buchsatz & Covergestaltung

Während dein Manuskript im Lektorat liegt, schau dich nach Coverdesign und Buchsatz um.

  • Cover: Muss zum Genre passen, Wiedererkennbarkeit schaffen und professionell wirken. Premades sind eine günstige Alternative. Du willst es selbst designen? Dann hol dir unbedingt Feedback von deiner Zielgruppe.
  • Buchsatz: Gibst du es in Auftrag? Oder gestaltest du selbst( z. B. mit InDesign oder Vellum)?
  • Entscheide, ob es dein Buch nur als E-Book, oder auch als Print geben soll.
  • Willst du Extras wie wie Klappen, Farbschnitt, Prägung oder Illustrationen? Plane das in deinem Budget ein. In der Regel ist das nur mit Auflagendruck möglich.

10. Überarbeitung und kein Ende

  • Prüfe und füge die Änderungen aus dem Lektorat sorgfältig ein. Vermeide Folgefehler.
  • Das Korrektorat kommt zum Schluss. Nimm die Korrekturen an. Danach solltest du keine inhaltlichen Änderungen mehr vornehmen!

11. Anbieter wählen

  • Im Print on Demand über Amazon KDP, Tolino, BoD, epubli etc. Prüfe die Konditionen!
  • Oder Auflagendruck?
  • Entscheide dich für ein Format. Der Coverdesigner braucht die Maße für das Printcover (auch die Seitenanzahl).

12. ISBN, Impressum & rechtliche Basics

Vergiss die Formalitäten nicht:

  • ISBN (oder ASIN bei Amazon) bekommst du in der Regel vom Distributor
  • Impressum mit korrekten Kontaktdaten
  • Pflichtabgabe an die Deutsche Nationalbibliothek (musst du in der Regel selbst übernehmen). Auch die Landesbibliotheken sind zu bedienen. Informiere dich über die in deinem Bundesland gültige Regelung.
  • Anmeldung bei der VG Wort (hier kannst du eventuell bei der Sonderausschüttung oder Bibliothekstantieme Geld bekommen)

12. Marketing vorbereiten

Frühzeitig anfangen – am besten parallel zur Endproduktion:

  • Buchblogger & Rezensent:innen anschreiben, sobald das Erscheinungsdatum absehbar ist.
  • Social Media-Content planen: Cover Reveal, Zitate, Schreibprozess, Countdown.
  • Du hast bereits Bücher veröffentlicht oder du hast eine Reihe geschrieben? Platziere Buchwerbung auf den letzten Seiten. Alternativ oder zusätzlich ist auch Buchwerbung für Kollegen eine schöne Sache. Im Ausgleich bekommst du vielleicht auch einen Werbeplatz in ihren Büchern.
  • Vergiss nicht, deinen Newsletter zu erwähnen. Vielleicht hast du eine Kurzgeschichte passend zum Buch? Oder ein zusätzliches Kapitel?
  • Buchtrailer? Kannst du auch mit Tools wie Canvas selbst „basteln“.
  • Leserunden? Messen?
  • Lokale Lesungen oder Kooperationen mit Buchhandlungen anfragen.
  • Überlege dir, welche Werbeoptionen du nutzen möchtest: Amazon Ads, Meta Ads, Newslettermarketing, Booktok etc.

13. Veröffentlichung & Launch

Der große Tag!

  • Prüfe das Buch auf allen Plattformen.
  • Plane Launchaktionen: Rabattaktionen, Gewinnspiele, Livestream, Blogtour.
  • Feier deinen Erfolg. Du hast ein Buch veröffentlicht! 🎉

14. Nach dem Launch

  • Sammle Rezensionen.
  • Überlege Langzeit-Marketingmaßnahmen (z. B. Newsletteraufbau, Backlistpflege).
  • Aktualisiere dein Autorenprofil auf allen Plattformen.
  • Veröffentlichst du bei Amazon, dann nutze die Möglichkeit von A+ Inhalten.
  • Du willst Bücher direkt verschicken? Denke an die Verpackungslizenz. Vergleichen lohnt sich. Genau Infos finden sich in der Selfpublisherbibel.
  • Und zu guter Letzt: Vergiss nicht, die Steuer. Sprich mit deinem zuständigen Finanzamt. In der Regel reicht es, die freiberufliche Tätigkeit anzumelden. Du brauchst nicht zwingend ein Gewerbe.

Du suchst Unterstützung für dein Buchprojekt? Melde dich gern!

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