Ich liebe Geschichten – und ich liebe gute Texte. Was liegt also näher, als beides zu verbinden? Als Lektorin darf ich jeden Tag in neue Welten eintauchen, mich von Worten berühren lassen und gemeinsam mit Schreibenden daran arbeiten, das Beste aus ihren Geschichten herauszuholen. In diesem Artikel führe ich fünf persönliche Gründe auf, warum ich das Lektorieren liebe – und warum ich diesen Beruf mit so viel Herzblut ausübe.
Inhaltsverzeichnis
1. Ich liebe Geschichten
Geschichten sind für mich Lebenselixier. Ich liebe es, mich in fremde Welten hineinzulesen, mit Figuren mitzufühlen, zwischen den Zeilen zu entdecken, was zwischen Menschen unausgesprochen bleibt. Ich mag die Abwechslung und gleite gern durch unterschiedliche Genres, bin fasziniert von den unterschiedlichen Erzählstilen und Stimmen der Schreibenden. Jede Geschichte ist so einzigartig, wie die Menschen dahinter.
Als Lektorin bin ich oft eine der ersten Leserinnen eines neuen Textes. Ich erlebe ihn in seiner noch rohen, manchmal noch suchenden Form – und genau das finde ich so faszinierend. Denn in jedem Manuskript steckt so viel Herz, eine Idee, eine Vision. Ich liebe es, diese Schätze zu entdecken, das Potenzial zwischen den Zeilen zu spüren und dann gemeinsam mit den Autor:innen daran zu arbeiten, dass genau diese Essenz spürbar wird.
Geschichten tragen Wahrheit, Kraft und Tiefe in sich. Sie berühren, verändern, inspirieren. Und sie verdienen es, mit Aufmerksamkeit und Gefühl begleitet zu werden. Wenn Schreibende mir ihre Texte anvertrauen, erfordert das Mut. Mut, sich der Kritik zu stellen, und Vertrauen, dass ich einfühlsam mit ihren Texten umgehe. Nichts ist schlimmer, als einen noch unfertigen Text zu zerreißen.
2. Ich liebe es, Schreibende auf ihrem Veröffentlichungsweg zu begleiten
Schon nach der Schulzeit habe ich mich für einen pädagogischen Beruf entschieden. Seither durfte ich unzählige Kinder und Jugendliche ein Stück ihres Weges ins Erwachsenenleben begleiten – ihnen zeigen, wie Dinge funktionieren, wie man sich selbst besser versteht, wie man sich in einer oft unübersichtlichen Welt zurechtfindet. Der Wunsch, andere zu unterstützen, ist offenbar tief in meiner DNA verankert. Heute lebe ich diesen Wunsch im Lektorat weiter – mit ebenso viel Herzblut.
Ich begleite Autor:innen mit Respekt und Offenheit. Für mich ist wichtig, dass wir auf Augenhöhe arbeiten. Meine Kommentare sind immer Vorschläge. Die Entscheidung, welche Anmerkungen übernommen werden, liegt immer bei der Autorin oder dem Autor.
Außerdem teile ich gern mein Wissen rund ums Veröffentlichen. Du weißt nicht, ob und was du auf Social Media posten solltest? Oder fragst dich, was es mit der Pflichtabgabe an die Nationalbibliothek auf sich hat? Auch bei solchen Themen bin ich für dich da – mit meinem Wissen, praktischen Tipps und ganz viel Erfahrung im Gepäck.
3. Ich liebe es, Texte zu überarbeiten
Ich liebe es, mit Texten zu arbeiten. Schwache Verben durch starke zu ersetzen, überflüssige Adjektive oder Füllwörter auszumisten, bis der Satz klar und kraftvoll dasteht. Und ich liebe es, Fragen zu stellen, die tiefer gehen: Warum tut sie das gerade jetzt? Wäre es nicht logischer, wenn …? Was fühlt er hier – und wie fühlt sich das an? Oder auch: Moment mal! Das kann so gar nicht stimmen, weil …
Diese Momente, in denen ein Text durch gezielte Eingriffe an Strahlkraft gewinnt, erfüllen mich mit echter Freude. Wenn plötzlich ein Dialog lebendiger wirkt, weil er pointierter ist. Wenn eine Figur mehr Tiefe bekommt, weil ihr innerer Antrieb klarer herausgearbeitet wird. Und wenn sich auf einmal alles fügt.
Ganz besonders liebe ich es, wenn durch meine gezielte Nachfrage bei den Schreibenden neue Ideen entstehen – dort, wo vorher vielleicht eine Lücke oder Unsicherheit war. Wenn aus einem kleinen Impuls ein kreativer Funke wird. Das ist pure Textmagie.
4. Ich schaffe gern Klarheit
Ich liebe klare Sprache – und ich liebe es, Texte lesbar und nachvollziehbar zu machen. Nichts lässt mich schneller die Stirn runzeln als verschachtelte Endlossätze, die sich über eine halbe Seite ziehen. Wenn ein Text dann noch mit Fachwörtern gespickt ist, die keiner googeln möchte, kräuseln sich bei mir die Fußnägel.
Auch inhaltlich spüre ich sehr schnell, wenn die Spannung abfällt – weil meine Gedanken anfangen, abzuschweifen. Verwirrende Rückblenden, Logiklücken oder Perspektivfehler wirken wie ein lästiger Schluckauf, der sich hartnäckig hält.
Klarheit zu schaffen ist oft mühsam. Aber das Ergebnis lohnt sich jedes Mal. Ein Text, der fließt, Spannung hält, in dem alles seinen Platz hat – und der die Lesenden nicht verliert, sondern mitnimmt. Genau dafür schlägt mein Lektorinnen-Herz.
5. Ich liebe den Austausch mit kreativen Menschen
Oft gleicht das Lektorat einer Einbahnstraße: Ich mache meine Anmerkungen, die Autorin oder der Autor arbeitet sie in den Text ein. Wenn eine zweite Runde gebucht wurde, geht es in die Feinabstimmung. Aber manchmal wünschen sich die Schreibenden mehr Austausch und wir diskutieren über bestimmte Textstellen oder brainstormen über alternative Szenen. Diese Momente liebe ich besonders. Ich gewinne neue Einblicke, sehe andere Blickwinkel und tauche noch tiefer in die Geschichte ein.
Ich versuche, so individuell wie möglich auf die Schreibenden einzugehen. Kein Text ist wie der andere – und keine Autorin, kein Autor arbeitet gleich. Darauf einzugehen, macht für mich den Reiz aus. Auch wenn ich gern verschiedene Lösungswege anbiete und Denkanstöße gebe, ist mir eines ganz wichtig: Die letzte Entscheidung liegt immer bei den Schreibenden. Denn es ist ihre Geschichte.
Der häufigste Kommunikationsweg ist über E-Mail, aber auch WhatsApp oder ein Zoom-Meeting sind möglich – ganz so, wie es für die Zusammenarbeit am besten passt.
Du schreibst – und suchst jemanden, der dich auf deinem Weg unterstützt?
Wenn du wissen möchtest, wie ich dich und deinen Text begleiten kann, hinterlasse mir gern eine Nachricht über das Kontaktformular und sichere dir ein kostenloses Probelektorat. Ich freue mich darauf, dich und deine Geschichte kennenzulernen!
