Das richtige Mindset für Autoren: Von Zweifeln zur Entschlossenheit

Positives Mindset für Autoren

Schreibende stehen vor vielfältigen Herausforderungen. Da ist das Schreibhandwerk, der Umgang mit Kritik, aber auch die eigenen Zweifel, die oft im Weg stehen. Autoren haben Träume und Ideen. Sie setzen sich Ziele, doch dann taucht diese innere Stimme auf, die Zweifel sät und lähmt. Wie können diese mentalen Blockaden überwunden und ein Mindset entwickelt werden, das dabei unterstützt, Ziele zu erreichen?

In meinem Blogartikel „Angst vorm Lektorat“ habe ich mich bereits ausführlich mit Ängsten befasst. In diesem Beitrag wollen wir Glaubenssätze, die uns daran hindern, unsere Herzenswünsche zu erreichen, auflösen.

Konkretes Ziel setzen

Irgendwann möchte ich auch mal ein Buch schreiben. Irgendwann. Siehst du es bereits?

Wann soll denn dieses ominöse irgendwann sein?

Wenn die Kinder größer sind, sagst du. Wenn es im Beruf weniger stressig ist. Wenn ich diese Prüfung bestanden habe. Wenn …

Ich bin jetzt mal ganz böse: Diese „Wenn dann“ Fälle werden nicht eintreten. Deine Kinder werden zwar größer, brauchen deine Aufmerksamkeit aber immer noch. Nur anders. Im Beruf wirst du immer wieder Stress haben und nach der Prüfung kommt eine neue Aufgabe, denn deshalb hast du dich ja überhaupt weiterqualifiziert.

Es ist wie mit den beliebten Silvestervorsätzen. In diesem Jahr mache ich mehr Sport. Es dauert oft keine Woche, da sind die Vorsätze schon wieder vergessen.

Warum?

Weil dein Ziel nicht konkret ist! Formuliere dein Ziel konkret und klar. Mein Ziel lautet gerade folgendermaßen:

Bis zum 31. Mai habe ich mein Manuskript in der ersten Fassung zu Ende geschrieben. Es fehlen 15.000 Wörter. Ich betrachte mein Ziel als erreicht, wenn ich den letzten Satz geschrieben habe.

Doch kaum steht dieses Ziel vor Augen, meldet sich eine innere Stimme voller Zweifel und Unsicherheit.

Die Macht der hemmenden Sätze erkennen

Diese innere Stimme, die uns Zweifel einflüstert, versucht uns zu schützen. Sie will, dass alles so bleibt, wie es ist, denn das Bekannte ist gemütlich und ungefährlich. Doch wenn wir diesen hemmenden Sätzen nachgeben, bleiben unsere Ziele unerreicht. Wir fühlen uns überfordert, demotiviert und prokrastinieren. Am Ende glauben wir, was die Stimme uns einflüstert. Wir haben einfach nicht das Zeug, einen ganzen Roman zu schreiben. Wir sind nicht talentiert, nicht kreativ genug.

Aus der Überforderung heraus, diesem gewaltigen Berg an Arbeit gegenüberstehend, fangen wir an zu prokrastinieren und finden tausende Ausreden, warum wir gerade jetzt nicht schreiben können.

Während ich gerade diesen Artikel schreibe, prokrastiniere ich übrigens ebenfalls. Eigentlich sollte ich an meinem aktuellen Roman schreiben. Aber ich stecke gerade an einer schwierigen Stelle fest und bin unsicher, wie ich weiter vorgehen soll. Letztlich müsste ich noch einmal in den Plot gehen und mir diesen Punkt aus der Vogelperspektive ansehen. Wenig verlockend.

Mein Glaubenssatz könnte im Moment so lauten:

Ich habe keine Lösung für diese Szene und das fühlt sich nicht gut an. Ich weiß nicht, ob ich das so überhaupt schreiben kann. Am Ende ist die ganze Geschichte Mist und ich habe mich verrannt. Ich werde kein schönes Ende für den Roman finden. Was wird nur meine Lektorin dazu sagen?

Das Prinzip umkehren: Von Zweifeln zur Entschlossenheit

Was, wenn ich dir sage, dass wir negative Glaubenssätze auflösen können? Statt uns von Zweifeln leiten zu lassen, sollten wir uns fragen: Wie muss ich mich fühlen, um mein Ziel zu erreichen? Dieses Gefühl muss stärker sein als die hemmenden Gedanken.

Meine Aufgabe besteht noch immer darin, das Manuskript bis zum 31. Mai zu beenden und 15.000 Wörter zu schreiben.

Was muss ich dafür tun? Es ist ein einfaches Rechenbeispiel. Angenommen, mir bleiben bis zum Ende der Frist 30 Tage und ich muss 15.000 Wörter schreiben. Dann sind es nur 500 Wörter, die ich jeden Tag schreiben muss. Ich weiß, dass ich 500 Wörter am Tag schaffe und sofort fühlt sich die Aufgabe weniger erschlagend an.

Jetzt stelle ich mir vor, wie ich mich fühle, wenn ich das Ziel erreiche. Ich werde sehr stolz auf mich sein. Vielleicht belohne ich mich sogar mit etwas. Wie wäre es mit einem freien Tag, an dem ich nicht schreiben „muss“? Einem schönen Buch oder einem Ausflug?

Und weil du jetzt weißt, dass der Berg gar nicht so unüberwindbar ist, kannst du einen kraftvollen Entschluss fassen. Deine Motivation. Dein WARUM. Es könnte sein, dass du sagst, dass dieses Ziel dir wichtig ist und es dir wert ist, auch wenn das bedeutet, dass du jeden einzelnen Tag an deinem Skript arbeitest.

Deine Entscheidung ist klar und kraftvoll. Du hast dich dafür entschieden. Ohne Kompromisse!

Und gerade weil die Entscheidung so kraftvoll ist, weil es dein JA gibt, wirst du das Ziel auch erreichen. Du wirst dich von der inneren Stimme nicht mehr entmutigen lassen. Denn wir sind nicht unsere Gedanken. Wir können entscheiden, welche Gedanken wir für richtig halten und welche uns von unseren Zielen abhalten.

Glaubenssätze überwinden

Noch einmal, um es zu verdeutlichen:

  • Hürde: Die Aufgabe erscheint zu groß.
    • Umkehrung: Ich will das schaffen. Diese Geschichte ist wichtig.
  • Hürde: Ich stehe aktuell nicht hinter der Geschichte.
    • Umkehrung: Ich habe mich dafür entschieden und bleibe dabei.

Positive Glaubenssätze für dich

Ich will das.

Dieses Buch ist wichtig.

Niemand kann die Geschichte so erzählen wie ich.

Ich habe mich dafür entschieden und bleibe dabei.

Kritik hilft mir beim Wachstum. Ich kann alles lernen und mich verbessern.

Ich muss nicht perfekt sein. Auch meine Geschichte muss nicht perfekt sein.

Perfektion ist eine Illusion.

Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt.

Scheitern ist kein Problem. Es ist nur ein Zwischenstopp auf meinem Weg.

Ich gehe meinen Weg mit Freude und Leichtigkeit.

Dieses Buch ist wichtig. Positives Mindset

Fazit

Ein erfolgreiches Mindset für Autoren bedeutet, sich von Zweifeln zu lösen und eine Entschlossenheit zu entwickeln, die uns vorantreibt. Indem wir uns auf unsere Ziele fokussieren, uns bewusst für sie entscheiden und unsere Glaubenssätze überwinden, können wir das erreichen, was wir uns vorgenommen haben.

Lass dich nicht entmutigen von diesem Berg, der vor dir steht. Brich den Berg in kurze Etappen herunter und mache dir dein Warum klar.

Und stelle dir vor, wie du dich fühlst, wenn du dein Ziel erreichst, damit sich deine Träume nicht wie gute Neujahrsvorsätze in Schall und Rauch auflösen.

2 Kommentare zu „Das richtige Mindset für Autoren: Von Zweifeln zur Entschlossenheit“

  1. Ich danke dir für diesen Artikel! Ja, die Glaubenssätze sind wirklich oft etwas, das uns hindert, Dinge in die Hand zu nehmen. Weil wir uns selbst kleinreden. Ich glaube, wir alle haben gar keine Ahnung, wie sehr solche erlernten Verhaltensweisen, sei es durch das Aufwachsen oder weil wir es uns jahrelang selbst eingeredet haben, uns zurückhalten können in der Entfesselung unserer Kreativität. Gerade dann sollten wir ja frei sein, von diesen Fesseln!

    Mein Motto ist gern zu Beginn „Write like no ones reading it“. Aber ich halte mich selbst wohl auch zu selten daran. Aber ich mag, wie du das hier beschreibst.

    1. Ich mag solche Mutmach-Sätze und habe sogar einige an meinem Schreibtisch. Es gibt eben solche Tage und solche und an einigen braucht es eine kleine Erinnerung.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen
DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner